Die gebürtige Detroiterin wurde in frühen Jahren zum einen durch die umfangreiche Blues- und Country-Schallplatten-Kollektion ihres Vaters und zum anderen durch die vibrierende Musik der klassischen Motown-Stadt beinflusst. Durch tragische Umstände verlor sie beide Eltern, als sie 16 Jahre alt war. Die musikalische Erleuchtung ereilte sie dann, als sie ein Konzert des Blues-Musikers Otis Rush besuchte. Von da an bestimmten Blues und Soul ihren Lebensunterhalt. Sie ist heute mit dem Musiker und Songwriter Jeff Turmes verheiratet, der auch auf ihre brandneuen CD Gitarre und Bass bedient.
“That’s What Love Will Make You Do” ist ein trockener Blues-FUnk, bei dem sich Jeff Turmes und Dave Darling die Gitarren-Arbeit teilen, beim Break setzen die Saxophone von Jeff akzentuiert ein, der Song ist extrem tanzbar, zum Ende hin überschlägt sich die Stimme und verzerrt ganz oben - wann habe ich zuletzt solch eine grossartige weisse, weibliche Blues-Stimme gehört? “I Want Love” beginnt verhalten, entwickelt sich zum groovigen Gospel mit herrlichen Background-Vocals - die Kombi von akustischen und elektrischen Gitarren ist ebenfalls gelungen.
Bei “I’m Glad You’re Mine” handelt es sich um einen Al Green-Klassiker, der bluesig mit hornigen Einschüben swingt, die “Bitter Pill” ist ein Blues-Schieber mit durchlaufendem Walking Bass, während das Bariton-Saxofon schelmisch um die Ecke schaut. “Get It, Get It” rockt wieder los, bevor es dann etwas ruhiger wird.
Die obligatorischen Slow-Blues-Nummern sind u.a. “One Heartache Too Late”, “I Won’t Be Around” und das finale “Sometimes You Got To Gamble”, aber es handelt sich dabei nicht um “There-Must-Be-A-Ballad-On-My-Album”-Tracks - nee, man nimmt JANIVA die “Sadness” ab, mit der sie die Songs vorträgt und sie füllt auch die stillste gesungene Note mit Leben. “Fool Me Again” ist ein romantischer Mid-tempo-Blues, in dem JANIVA’s rauchig-dunkle Stimme wunderbar von Arlan Schierbaum’s B3 Orgel unterstützt wird.
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FAZIT:
Von dieser Dame ist noch grösseres zu erwarten. JANIVA MAGNESS steht erst am Beginn ihrer großen bluesigen Karriere, aber warum sollte es nicht auch - gutes Marketing vorausgesetzt - eine weltweite werden. Ich hoffe, ich kann sie irgendwann mal im Konzert erleben. 2006 & 2007 hat sie einen Award bekommen in der Kategorie “Best Female Blues Artist”
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