Nach dem Intro erfolgt der erste Knaller in Form des Titeltracks. “The Sound” ist energiegeladen, typisch für einen Gospel-beeinflussten R&B-Sond. Ein rollender Basshook mit einem klingelnden Keyboard das sich anhört wie auf den frühen Bubblegum-Produktionen. Darüber die starken Vocals der beiden Schwestern. Wird mit Sicherheit eine der nexten Single-Auskopplungen. “I Think You Wanna hollar?” singt sie zwischen Bridge und letztem Refrain. Geschickte Tonart-Wechsel zum Finale treiben den Song dramaturgisch zum Höhepunkt.
”Get Up” ist der grosse Hit aus den Charts. Ein Ohrwurm, der sich reinfrisst in die Gehirnmaschine. Bisschen Beyoncé, bisschen Janet und Warryn Campbell’s tolle Produktion garantieren den Knaller. Du hörst den Song drei oder viermal und läufst dann den ganzen Tag herum, pfeifst die Hookline und kriegst sie nicht mehr aus dem Kopf. Der Refrain ist geballter Hip Hop. Da sind noch einige Remixe, die auch schon angekündigt wurden, drin. Tolle Bläser!
Schleppender Anfangsbeat in “Superfriend”. Mit von der Partie ist Down South-Rapper DAVID BANNER. Auch der zurzeit für R&B-Produktionen typische Mantafahrer-Effekt (“Ejjjjjj!”) ist dabei. Der Song ist ein gemütlicher Schunkel, der im Konzert perfekt fürs Feuerzeugschwenken sein sollte. Der nexte Gast-Star ist Kierra “Kiki” Sheald, die ja ebenfalls ein ziemlich ansprechendes Album auf den Markt gebracht hat. ”God In Me” ist modernster R&B, bei dem die Drumbeats minimalistisch mit den obligatorischen Handclaps kombiniert werden.
An die guten alten Diana-Ross-und Motown-Soul-Zeiten erinnert “Boom”, eine schnellerer Titel, der in der Bridge sogar eine leichte Philly-Schleife aufweist. Supertitel! Das nachfolgende “I’m Running” trägt den Zuhörer dann vollends zurück in die grosse alte Zeit des Phillysounds. Eine zuckersüße Ballade ist “Forgiven Me”, bei der die Musik aber nicht zugekleistert wird wie sonst üblich von künstlich aufbereiteten violinesken Keyboard-Elementen, der Gesang der beiden Sisters ist super - der Song, der locker auch von den grossen Scheiben der Bee Gees stammen kommen, zeigt auf jeden Fall, warum sie zurzeit - nicht ohne Grund - als einer der gefragtesten Soul- oder Blackmusic-Acts in den Staaten gehandelt werden.
“Dirt” hat von allem etwas: Carpenters - Chaka Khan - den relaxten Steely Dan-Up-Beat - Stevie Wonder-Strings im Hintergrund (a bisserl von Songs In the Key Of Life) - Bossa-Gitarren-Akkorde. Auch ein klasse Titel! “We all Need a little bit of dirt - we need a little rain to wash our souls” singen sie im Chorus. “We All Need A Little More Songs Like Dis One!” sagt Dr.”very begeistert” Music. “I Worship” beschwört dann noch einmal in einer energiereichen Ballade alle Engel und sonstige Bewohner des Himmelreichs, bevor sich dann im finalen Track einige Gospel-Legenden das Mikrofon Hand in Hand geben. Nach 45 Minuten und 2 Sekunden tritt dann Stille ein und lässt mich beeindruckt mit meinen Gedanken alleine herum sitzen.
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